Orgel

Pastor Hermann Reimer freute sich,

 beim 50-jährigen Kirchenjubiläum auch Annamarie Behnen,

die 84-jährige Witwe des ersten Pastors in Spetzerfehn, begrüßen zu können.

Foto: Hinrich Trauernicht (Evangelische Zeitung v. 14.1.2001)

 Kirche ist eine feste Größe in "Spetz"

Christus-Gemeinde schloß die Jubiläumsfeierlichkeiten ab

   Spetzerfehn.  Zum Jahresende 2000 endeten auch die Feierlichkeiten zum 50-jähri-gen Jubiläum der evangelisch-lutherischen Christus-Kirchengemeinde Spetzerfehn. Ein Gottesdienst mit mehr als 350 Gästen bildete den Abschluß.

   Vier von den acht Chören und Singkreisen der Gemeinde gestalteten den Gottesdienst mit: der gemischte Chor unter der Leitung von Jochen Trauernicht, der Posaunenchor unter der Leitung von Gerd  Schmidt, der Gitarrenchor unter der Leitung von Johanne Collmann sowie der der von Harald Gronewold geleitete Jugendchor.

   Pastor Hermann Reimer blickte in seiner Predigt auf die Entwicklung der noch jungen Kirchengemeinde zurück und würdigte das Engagement seiner Amtsvorgänger Wilhelm Behnen und Johann Wilken. Neben vielen anderen Ehrengästen wurde Annemarie Behnen, die jetzt 84-jährige Ehefrau des verstorbenen ersten Pastors in Spetzerfehn, ganz besonders herzlich begrüßt. Annemarie Behnen wohnt heute in Bremen.

   Nach dem Festgottesdienst hieß es Umbauen: Aus der Christus-Kirche wurde  nach nur 15 Minuten eine große Teetafel.

Für die Gemeinde Großefehn wies Bürgermeister Hayo Wolters darauf hin, daß die Kirche vor wenigen Jahren noch erweitert werden mußte. "Wo gibt es so etwas heute noch?", fragte der Bürgermeister, der sich aus eigener Anschauung noch an die Verbundenheit der "Spetzer" zur "Muttergemeinde" Strackholt erinnerte.

   Vor genau 50 Jahren war die Kirchengemeinde Spetzerfehn als "Kappellengemeinde" ins Leben gerufen worden. Mutterkirche war die St.-Barbara-Kirche in Strackholt, die noch bis 1970 die Oberaufsicht innehatte.

    Für die Landeskirchliche Gemeinschaft Spetzerfehn-Großefehn-Wiesmoor betonte Matthias Frey die gute Harmonie und wies auf gemeinsame Projekte hin - wie etwa die Evangelisations-Zeltwochen, die für August dieses Jahres geplant seien.

   Superintendent Dr. Karl-Hinrich Manzke wies auf die Besonderheiten der Kirchengemeinde hin und sagte: "Die Fehntjer hatten schon immer feste  Vorstellungen". Hier gebe es eine besonders tiefe Frömmigkeit und eine feste Verbindung mit der Kirche. Er lobte besonders die hohe Eigenleistung, die die Gemeinde bei der Erweiterung ihrer Kirche gezeigt habe. htr

Schon seit 25 Jahren kann der Spetzerfehner Landwirt und ehrenamtliche Kirchenmusiker Heinrich Gronewold in seinem  Wohnzimmer Orgel spielen.Foto: Hinrich  Trauernicht

Orgelklänge im Wohnzimmer

Kirchenmusik gehört zum alltäglichen Leben von Landwirt Heinrich Gronewold

 Hinrich Trauernicht (aus: Evangelische Zeitung vom 18.3.2001)

 Spetzerfehn. Wenn man die Klänge einer Kirchenorgel hört, wähnt man sich in aller Regel in einer Kirche oder Kapelle. Anders bei der Familie Gronewold an der Hauptwieke Süd in Spetzerfehn. Dort erklingen die Töne einer Kirchenorgel seit 25 Jahren im Wohnzimmer.

Heinrich Gronewold sitzt dann vor diesem Instrument und spielt mit Leidenschaft. "Die Choräle sind besonders schön", sagt der Organist mit Fachprüfung. In dieser Eigenschaft ist Gronewold seit 24 Jahren in der Kirche  in Bagband tätig.

   1976 baute der inzwischen verstorbene Orgelbauer Gerhard Rebel aus Schirum die Orgel im Wohnzimmer des Fehntjers auf. Nach zweijähriger Vorarbeit hatte Rebel diese Schleifladenorgel so weit wieder hergestellt, daß sie funktionstüchtig war. Das Instrument verfügt über vier Register.

Die Orgel kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das Pfeifenwerk stammt aus dem 19. Jahrhundert und wurde von dem Norder Orgelbauer Johann Diepenbrock gefertigt. Aus dessen Hand kommen auch Mechanik und Tastatur.

   Gebaut wurde die Orgel für die Inselkirche Spiekeroog.  "Als diese Kirche dann erweitert wurde, war die Orgel zu klein für das Gotteshaus", weiß Heinrich Gronewold zu berichten. So kam sie wieder zurück auf das Festland und schließlich nach Spetzerfehn in das  Wohnzimmer an der Hauptwieke Süd.

   Gronewold legt Wert darauf, dass die Orgel regelmäßig gewartet wird. Das Instrument dient nicht nur der Hausmusik, es ist auch Übungsgerät des 64-jährigen  Landwirtes. Nicht nur in Bagband, auch in der Kapelle am Unterende ist Gronewold Organist, wenn beispielsweise eine Trauerfeier ansteht.

   Auch als aktiver Bläser im Posaunenchor ist Gronewold seit 1950 dabei. Er kann sich noch genau an die ersten Tage der Christus-Kirchengemeinde Spetzerfehn erinnern und war bei den allerersten Gottesdiensten in der Schule III als aktiver Bläser mit von der Partie.

   "Missionar Janssen hat den Posaunenchor damals ins Leben gerufen", erinnert sich der leidenschaftliche Hobby-Musiker. Heute bläst er im Bagbander Posaunenchor. Die  Kirchenmusik liegt im Hause Gronewold nicht nur in der Luft, sondern auch in der Familie: Der Vater von Heinrich Gronewold war mehr als drei Jahrzehnten im Strackholter Posaunenchor tätig. Der Bruder gehört zu den Organisten der  Christus-Kirche Spetzerfehn, wo der jüngste Sohn auch die Posaune bläst.

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