Die Kirche in Langholt wird 80 Jahre alt

 (aus: GA v. 6.6.1981)

   LANGHOLT. Einen ehrwürdigen Jubilar hat die ev.-luth. Kirchengemeinde Langholt in diesem Monat: Die Kirche in Langholt wird 80 Jahre alt. Dieses Jubiläums soll in einem Festgottesdienst am Pfingstsonntag gedacht werden.

   Der Monatstspruch für Juni "Der Herr wird seinem Volk Kraft geben; der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden" könnte als Leitspruch für dieses Jubiläum  ausgewählt  sein. Kraft und Mut brachte um die Jahrhundertwende die etwa 300 bis 400 Glieder aus Langholt, Burlage und Klostermoor zählende ev.-luth. Gemeinde Langholt. Sie war 1899 von der damaligen Muttergemeinde Rhaude abgetrennt worden und hatte als junge Gemeinde sicher keinen leichten Stand.

   Der erste Pastor war Ludwig Albrecht Ahlers. Er konnte noch im Gründungsjahr eingeholt werden. Gebürtig aus Stickhausen, kannte er Land und Leute. Ein Gotteshaus gab es noch nicht, der junge Hilfsgeistliche sammelte seine  Gemeinde in Schulen und Privathäusern. Dem ersten Kirchenvorstand gehörten an Joh. Weers und A. J. Plümer aus Langholt, C. H. Cordes und S. L. Luiken aus Burlage, S. Krone aus Klosterfehn.

    Neben dem inneren Aufbau der Gemeinde galt es, die äußeren Voraussetzungen für ein. Gemeindeleben zu schaffen. Dazu gehörte auch der Bau eines Gotteshauses. In alten Protokollen ist vom Plan eines  "Pfarrhauses nebst Betsaal" die Rede. Am 17. August 1899 wurde der Bau beschlossen, die Arbeiten wurden Bauunternehmer Kluin aus Westrhauderfehn übertragen. Das Pfarrhaus konnte bereits im November bezogen werden, der gottesdienstliche Raum wurde dann am 2. Juni 1901 feierlich eingeweiht.

   Nun konnte sich das Gemeindeleben besser entfalten. Zehn Pastoren haben seit der Gründung in der  Kirchengemeinde Langholt gewirkt, am längsten von ihnen Pastor Erwin Janssen (1944 bis 1975), dessen segensreiche Arbeit unvergessen ist. Seit 1976 tut Pastor Bernhard Berends Dienst in der Gemeinde, die Ende des  letzten Krieges von der Tochtergemeinde zur selbständigen Gemeinde erhoben wurde und inzwischen mehr als 1700 Glieder zählt. asb

Langholt. Ein langgehegter Wunsch vieler Langholter ist Wirklichkeit geworden. In diesem Jahr wird das Osterfest zum ersten Mal in der Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde mit dem vollen Klang von drei Glocken eingeleitet werden. Am Montag brachte die bekannte Glockengießerfirma Rinker aus Sinn die neue acht Zentner schwere Bronzeglocke. Die trägt die Inschrift "Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott auf den ich hoffe."

Neue Glocke läutete erstmals vor 25 Jahren

 Kirchengemeinde erinnert sich beim Gottesdienst

Von Ralph Schieke (aus: GA v. 11.4.1998)

      LANGHOLT. Acht Zentner Bronze verbreiteten vor 25 Jahren Freude in der Kirchengemeinde Langholt: Vor einem Vierteljahrhundert läutete die neue, dritte Glocke während des Gottesdienst zum Osterfest zum ersten Mal. Erinnert werden soll an das Jubiläum am Sonntag, 12. April, im Festgottesdienst.

   "Ein langgehegter Wunsch vieler Langholter ist Wirklichkeit geworden" schrieb der General-Anzeiger zur Einweihung der neuen Glocke am 11. April 1973. Und tatsachlich: Mit großem Engagement sammelten die Langholter Geld für das kunstvolle Bronzewerk, das komplett aus Spenden bezahlt wurde.

   Die Glockengießerfirma Rinker aus Sinn fertigte die Glocke. Sie trägt die Worte aus dem 2. Vers des 91. Psalms: "Meine Zuversicht und  meine Burg, mein Gott auf den ich hoffe". Neben den Namen der Kirchenvorsteher steht der Vierzeiler eines Kirchenvorstand-Mitglieds: "Liebe leite die Kommenden - Glaube stärke die Schaffenden - Trost erfülle  die Weinenden - Friede begleite die Scheidenden".

   Rund 1700 Mitglieder der evangelische Kirchengemeinde ermöglichten mit ihren Spenden den Kauf des klangvollen Stücks, die neben zwei anderen Glocken im Glockenstuhl der Kirche hängt.

Pastorin Reina van Dieken wird am Ostersonntag auch an den Gottesdienst von 1973 erinnern, den Pastor Erwin Janssen gestaltet hatte. Unterstützt von Posaunenchor singt die Gemeinde auch Lieder der Feier vor 25 Jahren.

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Trinitatis-Kirche

Diesen Namen wird die ev.-luth. Kirche in Langholt am kommenden Sonntag, dem 28. Januar, erhalten – 95 Jahre nach der Einweihung des Gotteshauses.

Sie fand am 2. Juni 1901, am Trinitatisfest, statt. So hat es der erste Pastor von Langholt, Ludwig Albrecht Ahlers (1899 bis 1903 in Langholt) in der Chronik aufgezeichnet. In Rückführung auf die Einweihung am Trinitatissonntag soll der künftige Name Trinitatis-Kirche sein. Langholt ist eine junge Kirchengemeinde. Noch im vorigen Jahrhundert mußten die wenigen evangelischen Christen im weitläufigen Moorgebiet zu Fuß zur Kirche nach Rhaude gehen. Gotteshaus und Pfarrwohnung entstanden dann 1901. 1932 wurde ein Turm mit zwei Gemeinderäumen angebaut. Zur Kirchengemeinde gehören die drei Ortschaften Burlage (in den 60er Jahren wurde hier die Johanneskapelle erbaut. Klostermoor  und Bockhorst. Langholt hat rund 1600 Gemein- deglieder. GA-Foto:   -asb (GA v. 26.1.1996, S. 16)

Mit Geschick konnte auch hier ein kleiner Preis gewonnen werden.

Eine der ersten Konfirmationsurkunden der Kirchen- gemeinde wurde 1899 an Fenna Cordes ausgegeben. Deren Tochter AlmaBuß  stellte uns das reichverzierte Original für eine Aufnahme zur Verfügung

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Bei der Darbietung des Festgottesdienstes wirkte der Langholter Kirchenchor mit.

Interessiert wurden die Konfirmationsfotos nach bekannten Gesichtern abgesucht.

Essen und Trinken stand genug bereit, so daß zu Hause die Küche kalt bleiben konnte.(alle Fotos: Frank Groeneveld)

Zum Jubiläum legte ein Teekocher die Orgel lahm

Von Frank Groeneveld (aus: Fehntjer Kuruier v. 6.6.1991, S. 6)

   Langholt (gro). - Auf den Tag genau 90 Jahre wurde die Kirche zu Langholt am vergangenen Sonntag. Grund genug für die evangelische Kirchengemeinde, dieses Jubiläum zu feiern.

Genaugenommen ist dies eigentlich die zweite Kirche in Langholt. Bereits im späten Mit-telalter hatte nämlich der Johanniter-Orden in Langholt ein Kloster errichtet. Zu diesem Kloster gehörte auch eine Holzkirche, die aber 1690 abbrannte. Später wurde das Dorf nach Rhaude eingepfarrt bis schließlich am Trinitiasfest, dem zweiten Juni 1901, die jetzige Kirche eingeweiht wurde. Im Ostfriesischen Sonntagsboten war damals zu lesen, daß "Langholt das Ziel von wohl 5000 Christen  war". Weiter berichtete der Chronist von der Unterstützung der anderen ostfriesischen Kirchengemeinden für Langholt. Auch hohe kirchliche Würdenträger waren zur Einweihung der Kirche gekommen.

    Zu den Feierlichkeiten stand im Sonntagsboten unter anderem: "Nach der Gewitternacht half prächtiges Sommerwetter, die nachmittägliche Feier zu verschönern. Mach kurzem Abschiedswort seitens des  Superintendenten Schaaf bei der Schule wälzte sich der stattliche Zug zur nahen Kirche, zu der man durch eine schöne, zierliche eiserne Eingangspforte und durch eine künstlich hergestellte Allee schritt, nachdem auf dem  Wege zum Kirchplatze zwei Ehrenbögen dem Andrange Widerstand geleistet hatten. Vor der Kirchentür empfing man den ersten Eindruck von dem    Äußeren des Baues, von seiner Gediegenheit und Sauberkeit. Nach der üblichen Zeremonie der Schlüsselüberreichung und des Aufschließens der Tür füllt sich alsbald das Gotteshaus mit den festlichen Schaaren, zu deren Aufnahme die vorhandenen Bänke bei weitem nicht reichten."

   Damit wieder zurück zur Gegenwart. Im festlichen Glanz strahlte das Gotteshaus auch am letzten Sonntag. Viele Mitglieder der Kirchengemeinde, zu der neben Langholt auch Klostermoor,    Burlage und Bockhorst gehören, waren der Einladung gefolgt, ein paar schöne Stunden in und um die Kirche herum zu erleben.

   Pastor Behr eröffnete mit einem   Festgottesdienst die  90-Jahr-Feier. Superintendent Koch, der auch die Predigt hielt, überbrachte die Grüße des Kirchenkreises. Der Posaunenchor und der Kirchenchor gestalteten den Gottesdienst mit.

   Es ist noch zu  erwähnen, daß beim zweiten Lied ,,0 daß ich tausend Zungen hätte" die Orgel zu spielen aufhörte. Hierzu meinte Pastor Behr: "Nun spielt die Orgel schon so lange, und gerade heute geht ihr die Luft aus."  Wie sich später herausstellte, war ein Teekocher der Grund hierfür. Als dieser im Festzelt eingeschaltet worden war, führte das zu einer Überlastung der Stromleitungen. Aber kurz nach Ende des Gottesdienstes hatte Organist Gerd Rickers wieder alles in Ordnung gebracht.

   Gleichzeitig zum Festgottesdienst fand zum ersten Mal seit einiger Zeit wieder ein Kindergottesdienst im 1932 erbauten Kirchturm statt.  Die Jüngsten, die Krabbelgruppe, wurden währenddessen im Pfarrhaus betreut.

   Nach dem Festgottesdienst standen in einem Zelt eine Erbsensuppe, Getränke, Tee und Kuchen für das leibliche Wohl bereit. Rund um den Turm und unter der Rotbuche waren für die Kinder Spiele vorbereitet worden, an denen sich die Kleinen begeistert erfreuten.

   Natürlich nicht unerwähnt bleiben darf eine Ausstellung von Konfirmationsbildern im Eingangsbereich der Kirche, die ihresgleichen sucht. Angefangen im Jahr 1932 mit Pastor Mahlmann, sind beinahe alle Fotos bis in die heutige Zeit zu sehen. Lediglich für die Kriegsjahre fehlen Konfirmationsbilder. Sechs Wochen Arbeit investierten die Kirchenvorsteher Johann Hollander, Oskar und Agnes Zarth hierfür. Die jüngeren Bilder kamen aus dem Archiv. Bei den älteren Bildern wurde es schon etwas schwieriger, aber die Zuordnung der Namen zu den abgebildeten Personen war das größte Problem. Doch auch das konnte in mühevoller Kleinarbeit herausgefunden werden, so daß sich zahlreiche Gemeindemmitglieder  auf ,,ihrem" Konfirmationsfoto wiederfanden. Zu sehen ist diese Ausstellung noch bis zur silbernen Konfirmation in zwei Wochen.

   Am Nachmittag wurden dann noch einmal viele Register der  Kirchengemeinde gezogen. Der Singkreis Langholt, die Gitarrengruppe, der Posaunenchor und die Kindergottesdienstgruppe wirkten an der Gestaltung der Schlußveranstaltung mit. Pfarrer Eilers überbrachte Grußworte der  Kirchengemeinde St. Bonifatius, und Pastor Bahr gab einen Einblick in die Geschichte der Kirchengemeinde Langholt, die dann in zehn Jahren, im Jahr 2001, ihr 100jähriges Jubiläum feiern kann.

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