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Backemoor

   Das Paradies meiner Kindheit hieß Backemoor. Meine Tante Gesina Hafermann, eine der vier Schwestern meines Vaters, hatte nach dem Tode ihres zweiten Mannes, der dort Pastor war, sich als Witwensitz ein verkleinertes Abbild der Pastorei bauen lassen. Ihre sehr glückliche erste Ehe, die ihr drei Kinder beschert hatte, endete tragisch: die Kinder starben kurz nacheinander an Diphtherie, und der Vater folgte ihnen bald darauf als Opfer einer schleichenden Krankheit. Nur ihre tiefe Religiosität, die, wie es der Zeit entsprach, im Pietismus verankert war, hielt die körperlich zarte Frau aufrecht und machte sie fähig, allen, die ihr nahe kamen. Stütze und Trost zu sein.

    Als einer ihrer Brüder und dessen Frau früh starben, nahm sie deren jüngste Tochter, ein bildhübsches Mädchen, zu sich. Aber auch diese Freude wurde ihr wieder genommen; das Kind erkrankte plötzlich an der  damals verbreiteten galoppierenden Schwindsucht und erlag ihr bald. Ich habe nie vergessen, wie meine Tante mir davon erzählte: "Als ich mich entschloß, eins der verwaisten Kinder zu mir zu nehmen, da dachte ich:  Dann soll es die süße kleine Elisabeth sein! Da hat Gott sie mir wieder genommen, und nun mußte ich die andere nehmen, die ich zuerst nicht haben wollte, weil sie schwächlich und kränklich war." So kam meine Kusine Hanni zu ihr; und als Hilfe fürs Haus und für den großen Garten gesellte sich Geeske dazu, ein schlichtes, warmherziges Mädchen vom Fehn, das ein halbes Jahrhundert den beiden treu gedient hat und schließlich ganz zur Familie gehörte.

   Das "Feldhörnhaus" mit seinen drei Bewohnern wurde nicht nur eine Zuflucht für die große Verwandtschaft, sondern auch für die Dorfbewohner. (S.25ff)

(Übertritt zu den Mennoniten, S. 96ff)

   Dann  nahte der l. Mai, der Festtag der Arbeiterbewegung, und wieder holten die Nazis zu einem Schlag aus, der, so harmlos er anmutete, doch geschickt geführt wurde. Man erhob den Tag zum Staatsfeiertag der Arbeit, zum  bezahlten Feiertag, an dem jeder Arbeiter sich der "großen Volksgemeinschaft" zugehörig wissen und zeigen sollte. Als äußeres Zeichen dafür wurden im ganzen Reich, in jeder Stadt und in jedem Dorf, große  Umzüge arrangiert.

  So natürlich auch in Leer; und an diesem Umzug hatte jeder Arbeiter, Angestellte und Beamte auf ausdrückliche Anordnung teilzunehmen. Damit hatte man sich eine vorzügliche  Kontrolle geschaffen: Wer nicht teilnahm, war verdächtig! Unser Rektor ordnete an, daß das Kollegium geschlossen teilzunehmen hätte.

   In mir bäumte sich alles auf - das konnte ich nicht! Mir  war hundeelend zumute. Was tun? Als Ausweg fiel mir plötzlich ein: Geh zu einem Arzt, und laß dich krankschreiben! ......

   Aber ich sah ihn, diesen Riesenumzug, der sich mit vielen geschmückten  Wagen einzelner Geschäfte und Handwerksbetriebe und mit Musikkapellen aller Art durch die Straßen bewegte, auch durch die Bremer Straße, an der ich damals noch wohnte. Ich sah die verbissenen Gesichter der Arbeiter, die  zum erstenmal gezwungen wurden, einen Tag zu "feiern", dem sie früher stolz einen kärglichen Tageslohn geopfert hatten, freiwillig und mit Freuden. Jetzt trieb sie die Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren.  Lustlos trabten sie dahin, bis einer intonierte: "Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei . . ."

   Schier endlos war er - wer hätte da zu fehlen gewagt? In geschlossenen  Formationen marschierten sie: die Angestellten von Behörden und Firmen, die Beamten, die Kollegien der einzelnen Schulen, ... .  Und direkt dahinter - mir stockte der Herzschlag - da gingen unsere lutherischen Pastoren! Das war zuviel für mich. Für alle ändern konnte ich Verständnis aufbringen: für die Urteilslosen, für die um ihre Stellung Bangenden, für die, die Angst um ihre Familie hatten. Aber daß diese vorgeblichen  Hüter des Christentums, die ihres Meisters Lehren anderen predigten, nun hinter solchen "Sängern" hermarschierten und nicht den Mut aufbrachten, wegzutreten und sich zu distanzieren - das versetzte mir einen  Schlag, und ich sagte mir: In diese Kirche gehörst du nicht mehr! Am nächsten Tag ging ich zum Amtsgericht und erklärte meinen Austritt aus der Kirche. Etwas später bin ich dann bei den Mennoniten eingetreten, und das habe ich nie bereut.

Die Kirche der Mennonitengemeinde in Leer in der Norder Straße. Foto: Hero Lang

Die Mennonitengemeinde in Leer

 “Die Stillen im Lande in den Versteckkirchen”

von Imke Störmer

                  (aus der Evangelischen Zeiung vom 5.11.2000)

 Wer in Leer aufmerksam durch die Altstadt spaziert, dem fällt es auf: Ein grau verputztes Gebäude, villenähnlich, mit halbmondförmigen Sprossenfenstern und Säuleneingang. Erst seit kurzem verrät ein Schild am Portal, daß hier eine der ältesten Freikirchen in Deutschland Gottesdienst feiert: Die Mennoniten.

   Ihren Namen verdankt  die Gemeinde Menno Simons, einem niederländischen Priester, der im 16. Jahrhundert wie Luther die Kirche radikal verändern wollte. Allerdings ganz anders als der Professor aus Wittenberg: Inspiriert von Reformatoren aus der Schweiz lehnte Menno vor allem die Kindertaufe ab. Ein öffentliches Glaubensbekenntnis müsse der Taufe vorausgehen, so seine Forderung. Bis heute lassen sich die Mennoniten erst ab dem 14. Lebensjahr taufen.

   Auf Missionsreisen in Norddeutschland schärfte Menno Simons seinen Anhängern Bibeltreue und Gemeinschaftssinn ein. Vorbild war die christliche Urgemeinde. "Die Laien durften predigen und Abendmahl austeilen, sie waren genauso kompetent wie die Theologen", erzählt Katharina Genßler, seit sechs Jahren Pastorin der Mennonitengemeinde in Leer.

   Die ehemals reformierte Theologin schätzt besonders die Eigenständigkeit der Täufergemeinschaften. Jede der 116 Gemeinden in Deutschland finanziert sich weitgehend selbst. Katharina Genßler (38) ist erst die zweite Frau auf einer men-nonitischen Kanzel.  "Die Gemeinde hat sich für mich entschieden. Dazu bedurfte  es keiner übergeordneten Instanz", erklärt sie.

Täuferführer Simons predigte seinen Anhängern auch die strikte Trennung von  Gemeinde und "Welt". Zu enger Kontakt mit der Umgebung erschien ihm unbiblisch. Die Leeraner Mennoniten folgten dieser Lehre, indem sie zurückgezogen, fast isoliert in der Stadt lebten. Ihre Kirche, 1825  erbaut, war als solche kaum zu erkennen. Selbst Glocken fehlen. Zu laut hätten sie die Zusammenkünfte der Täufergemeinde verkündigt. Ihre unauffällige Lebensweise trug den Mennoniten schnell einen Spitznamen ein:  "Die Stillen im Lande" nannte man sie, ihre Gotteshäuser "Versteckkirchen".

   Dennoch: Viele Landesherren hielten die kleine Schar der Gläubigen für gefährliche Aufrührer. Getreu der Bergpredigt verweigerte die selbst ernannte Friedenskirche nämlich bis ins 20. Jahrhundert hinein hartnäckig Eid und Wehrdienst. Ein Erbe des Pazifisten Menno Simons. Warum sind aber in der Leeraner  Mennoniten-kirche die Namen von Kriegsteilnehmern auf barocken Tafeln verewigt? "Das diente der Abschreckung", meint Pastorin Katharina Genßler. "Heute entscheiden sich viele Mennoniten aus  Gewissensgründen für den Zivildienst. Die Gemeinde übt da aber keinen Druck mehr aus."

   Auf dem weißen Abendmahlstisch unter der Kanzel liegt eine alte, kunstvoll verzierte Bibel. Aber kaum ein Besucher kann die heiligen Texte entziffern - sie sind niederländisch verfaßt. Ein Hinweis auf die Anfänge der Leeraner Gemeinde zeigt: Ihre Gründer waren reiche mennonitische Leinenhändler, die vor der Verfolgung durch niederländische Fürsten um 1540 ins vermeintlich sichere Ostfriesland flohen.

   Für das Bleiberecht in der Stadt an der Leda mußten die emsigen Kaufleute hohe Schutzgelder zahlen. "Bis  vor hundert Jahren wurde hier noch niederländisch gepredigt und gesungen", erklärt Katharina Genßler. Der Kontakt zu den niederländischen Mennoniten, die sich "Doopsgezinde" nennen, besteht immer noch.

   Aber nicht nur zu den Brüdern und Schwestern jenseits des Dollart pflegen die Leeraner Mennoniten enge Beziehungen: In der Mennonitischen Weltkonferenz treffen sich regelmäßig Gemeinden aus 60  Ländern. Besonders in Nordamerika und Afrika verzeichnen die Täufer regen Zuwachs.

   Das Gespräch mit den anderen christlichen Konfessionen kam nur zögernd in Gang. Im Ökumenischen Rat der Kirchen schon lange Partner, feiern Lutheraner und Mennoniten erst seit 1993 auch gemeinsam das Abendmahl. Der Dialog mit der katholischen Kirche dauert an. 1970 schlossen sich die Leeraner und Oldenburger Mennoniten  zusammen. 107 Mitglieder zählt die Gemeinde.

   Die Zahl stagniert seit Jahren. Aktive Mission? Für die "Stillen im Lande" undenkbar.

Die Zeiten der "Versteckkirche" seien allerdings vorbei, meint Katharina Genßler: "Unsere Kirche steht inzwischen jedem offen, der wissen möchte, wer wir  Mennoniten sind."

Kurzvortrag

 (aus dem Sonntags Report v. 21.4.1991)

Leer. In ungewohnter Umgebung setzten sich die Mitglieder des Kulturausschusses der Stadt Leer in dieser Woche zusammen. Die Sitzung begann in der renovierten Mennonitenkirche an der Ecke Norder-/Faldernstraße. Dort hielt Karl Bartels einen Kurzvortrag über seine Kirchengemeinde.

   Vor 450 Jahren  siedelten sich die Mennoniten, eine 1523 von Zwingli wegen ihrer liberaleren Vorstellungen abgesonderte Glaubensrichtung, in der Ledastadt an. Momentan umfaßt die Gemeinde 50 Mitglieder. Vor kurzem konnten schadhafte Stellen an der Außenfassade der Kirche ausgebessert werden.

Leer ist reich an markanten Gebäuden. Dazu gehört auch die Mennonitenkirche in der Faldernstraße.

Die Mennoniten, eine Täufergemeinschaft, waren früher einmal die vierte Konfession in Leer nach Reformierten, Lutheranern und Katholiken. Flüchtlinge aus den  Niederlanden, die in Leer zu wohlhabenden Kaufleuten geworden waren, gehörten zu dieser Glaubensgemeinschaft.

Die Kirche wurde 1825 im klassizistischen Stil erbaut. Foto: Gräfe (aus der OZ, ohne Datum – Rückseite: Museen in Leer, Teil 6, Leineweber)

Pastor Dr. Fast scheidet nach 35 Jahren aus dem Amt

Sohn folgte dem Vater auf den Platz vor der Gemeinde

(Aus: OZ v. v. 28.3.1992)

 Leer. Zum Ende dieses Monats scheidet der langjährige Pastor der Mennonitengemeinde Leer, Dr. Heinold Fast, aus dem Amt. Nahezu 35 Jahre hat er der Gemeinde gedient, nachdem zuvor schon sein Vater von 1923 bis 1957 an gleicher Stelle tätig war.

   In Emden 1929 geboren, verbrachte er seine Jugendzeit bis zum Abitur in Leer. Danach  studierte Heinold Fast Theologie in den USA sowie in Göttingen und in Heidelberg, wo er sein Studium Anfang 1957 mit der Dissertation über ein Täuferthema abschloß. Seit dieser Zeit hat er neben den Mennonitengemeinden  in Emden, Norden und Gronau die Mennonitengemeinde in Leer ununterbrochen betreut und ihr wertvolle Dienste erwiesen. Neben den monatlichen Predigten hat er sich intensiv um die Gemeindemitglieder gekümmert, Bibel-,  Lese- und Diskussionsabende abgehalten und die Jugendlichen in der Glaubenslehre unterwiesen. Zusätzliche hat er viele Jahre Freizeiten für Jugendliche und Erwachsene durchgeführt, vornehmlich auf den ostfriesischen  Inseln.

   Darüberhinaus ist Dr. Fast in zahlreichen übergemeindlichen Gremien tätig gewesen und weit über den Bereich seiner Gemeinden hinaus bekannt geworden. So ist er über 25 Jahre Vorstandsmitglied der "Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden" und innerhalb dieser Zeit zweimal für sechs Jahre deren Vorsitzender gewesen. Ebenso hat er dem Präsidium der Mennonitischen Weltkonferenz von 1972 bis 1978 angehört und weltweite Kontakte geknüpft. Ein weiterer Schwerpunkt seiner überregionalen kirchlichen Arbeit lag in der Betreuung von mennonitischen Theologiestudenten, die er jährlich zu Seminaren einlud.

   Sein ganz besonderes Interesse galt jedoch der Geschichte und der Erforschung des Täufertums, aus dem die Mennoniten (nach ihrem Gründer Menno Si-mons genannt) im 16. Jahrhundert hervorgingen. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen sind das Ergebnis dieser Arbeit. Viele Jahre ist Dr. Fast auch ehrenamtlicher Leiter der Bibliothek der evangelischreformierten Landeskirche in Nordwestdeutschland gewesen.

   Wenn Dr. Fast sich jetzt aus seinem aktiven Dienst als Pastor in den Ruhestand zurückzieht, so ist damit seine wissenschaftliche Arbeit an der Geschichte des Mennonitentums  noch  lange nicht beendet, denn auf seinem Schreibtisch warten noch zahlreiche Vorhaben aus dem Gebiet des Täufertums und der Reformation, mit denen er sich in seinem  Ruhestand  beschäftigen will.

   Am Sonntag (29. März) wird Pastor Fast um zehn Uhr in der Mennonitenkirche Leer (Ecke Norderstraße/Faldernstraße) seine Abschiedspredigt halten.

Neue Pastorin der Mennonitengemeinde

(Foto: Hartebrodt.) - Aus: OZ v. 9.12.1993)

   Ostfriesland.   Katharina Genßler wird am 12. Dezember, 15.30 Uhr, im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in der Mennonitenkirche in Leer in ihr neues Amt als Gemeindepastorin der vier nordwestdeutschen Mennonitengemeinden Emden, Gronau, Leer-Oldenburg und Norden eingeführt.

 Die neue Pastorin, Jahrgang 1962, hat nach dem Abitur in Osnabrück evangelische Theologie in Münster, Hamburg und Tübingen studiert und ihre theologischen Examina vor der reformierten Landeskirche in Leer bestanden. Berufsbegleitend hat sie eine Ausbildung zur Gesprächstherapeutin absolviert.

   Nach einem Vikariat in der reformierten Kirchengemeinde  Eilsum/Grimersum war sie als Pastorin coll. in der reformierten Kirchengemeinde Lüneburg/Ülzen  tätig.

   Sie hat sich im Frühjahr 1993 um die durch die Pensionierung von Pastor Dr. Heinold Fast vakant gewordene Pastorenstelle der nordwestdeutschen Mennonitengemeinden beworben und war von  allen Gemeinden mit großer Zustimmung als Pastorin gewählt worden.

   Anfang Oktober wurde sie in der reformierten Kirchengemeinde  Lüneburg/Ülzen für ihre neue Aufgabe als Gemeindepastorin der Mennonitengemeinden im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes ordiniert. Mit ihrer Amtseinführung am 12. Dezember in Leer tritt sie ihre neue Tätigkeit an.

   Die neue Pastorin erblickt in ihrer Arbeit zwei Schwerpunkte. Die Seelsorge mit persönlicher Betreuung der Gemeindeglieder bei Hausbesuchen und die Ökumene, in der die Mennonitengemeinde "eine entscheidende Stimme" sein soll, sagte Katharina Genßler in einem Gespräch mit der OZ.

   Probleme in der Betreuung von vier Gemeinden sieht sie nicht. In  Lüneburg/Ülzen habe vor einer ähnlichen Situation gestanden.

Foto von: Wieking

Mennoniten wollen sich öffnen

In Leer gibt es seit fast 460 Jahren eine Mennonitengemeinde

 Kirche ein Denkmal

Die Mennoniten haben als Freikirche in Leer eine lange Tradition.

 Ihre Kirche ist ein bedeutendes baugeschichtliches Werk.

(aus: OZ v. 30.9.1999)

 smö Leer. "Ich finde es schade, daß unsere Kirche so selten auf ist. Sie wird auf Stadtführungen gezeigt, aber rein können die Leute nicht." Das sagt die Pastorin der nordwestdeutschen Mennoniten, Katharina Genßler.

   Von Emden aus betreut sie die Gemeinden Leer, Norden, Gronau und Oldenburg. Diese haben sich 1974 mit Oldenburg zur Konferenz nordwestdeutscher Mennoniten zusammengeschlossen.

Pastorin Genßler will die evangelische Freikirche der  Mennoniten. deren älteste Gemeinden die ostfriesischen sind. mehr öffnen. Die Kirche kämpft mit ihren Mitgliederzahlen. "Wir wollen das Fremdheitsgefühl von Nicht-Mennoniten uns gegenüber abbauen. Bis vor einigen Jahren wurden wir im Norder Informationssystem noch unter Sekten geführt. Und das muß erst mal wieder raus aus den Köpfen", so Genßler.

   Die Mennoniten sind Christen in freikirchlicher Tradition; einer Täuferbewegung, die aus der Reformation im 16. Jahrhundert hervorgegangen ist. In der Täuferbewegung wurde die Glaubenstaufe und nicht die Kindertaufe vertreten. Der Name Mennoniten geht zurück auf den  Täuferführer Menno Simons, der 1496 in der Nähe von Leeuwarden (Niederlande) geboren wurde. In Leer gibt es seit 1540 eine Mennonitengemeinde.

   Die Leeraner Gemeinde hat zur Zeit ungefähr 60  getaufte Mitglieder, insgesamt hat die Konferenz nordwestdeutscher Mennoniten etwas über 100 Mitglieder.

   Katharina Genßler betreut unter anderem die Mennonitengemeinde Leer und damit auch die  Kirche. Die soll jetzt für kulturelle Veranstaltungen geöffnet werden. Anfang September wird auf einer Sitzung des Kirchenrats Näheres zu den Veranstaltungen besprochen.

   Ein wichtiges Betätigungsfeld der Mennoniten ist die Ökumene. Zusammen mit anderen Konfessionen werden Veranstaltungen organisiert. Im November wird in der Leeraner Mennonitenkirche die ökumenische Friedenswoche stattfinden.

   Ein weiterer wichtiger Aspekt im Gemeindeleben sind die Kontakte zu den "Doopsgezinde Gemeenten", den Mennoniten in den Niederlanden. Am 5. September findet eine Fahrt nach Stads-kanaal in Holland statt. Dort werden Kirchen und eine Fayence-Manufaktur besichtigt.

   In Leer finden die Gottesdienste ab Oktober jeden ersten Sonnabend im Monat um 10 Uhr in der Kirche,  Norder Straße 35 statt. Wer die Kirche besichtigen will, kann sich bei Küster Wolfgang Heeren unter der Telefonnummer 0491 / 29 14 melden. Wer mehr zur Geschichte der Kirchengemeinde wissen möchte, kann sich an Renate Geerdes unter der Nummer 04950 / 2117 wenden.

Foto: Möller