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Renovierung1991

Pfarrer Eilers mit Gottesdienst feierlich verabschiedet

Dank für 34 Jahre Arbeit

–ff (GA v. 10.10.2000)

WESTRHAUDEKFEHN. Mit einem feierlichen Gottesdienst dankte die katholische Kirchengemeinde St. Bonifatius Pfarrer Hermann Eilers für fast 25 Jahre Seelsorge in der Gemeinde. Zahlreiche Gäste und Gratulanten hatten sich dazu am Sonntagnachmittag in der Pfarrkirche eingefunden. Im Anschluß an den Gottesdienst gab es einen Empfang für die Gemeinde im Pfarrjugendheim.

    Hauptamtlich wird Eilers der katholischen Kirche in Zukunft nicht mehr zur Verfügung stehen. Das bedeutet allerdings nicht, daß er der Kirche zur Gänze den Rücken kehren wird. "Ich werde auch weiterhin ehrenamtlich für pastorale Arbeiten zur Verfügung stehen", so Eilers.

   Der Nachfolger von Eilers wird Bernhard Gels, der in der Gemeinde kein Unbekannter ist. Vor zwölf Jahren hatte er dort als Diakon ein Praktikum gemacht. Am l. November wird er seinen Dienst antreten.

   Der 53-jährige Bernhard Gels stammt gebürtig aus Bramsche bei Lingen. Nach dem  Hauptschulabschluß  absolvierte er zunächst eine Lehre als Maler. Nach acht Jahren als Zeitsoldat bei der Bundeswehr entschied er sich für die Kirche und ließ sich zum Gemeindereferenten ausbilden. Nach zwei Studienabschnitten hatte er  mehrere Pfarrstellen inne, zuletzt in Bremen.

   Zunächst wird Gels ausschließlich für die St.-Bonifatius-Gemeinde zuständig sein. Jedoch höchstens noch vier Jahre. Dann wird Pastor Hermann Ritter, Hirte der Katholiken in Westoverledingen, 75 Jahre alt und darf nicht länger hauptamtlich als Priester arbeiten.

   Einen Nachfolger wird es dort nicht geben, so da Bernhard Gels die  dortige Pfarrei dann mit übernehmen wird.

   Anmerkung: Mehr als den fettgedruckten Teil hatte der GA für 24 Jahre Arbeit nicht übrig – siehe die drei Artikel über Pastor Brand für 29 Jahre Arbeit in Rhaude – ob fünf Jahre weniger Arbeit so eine bescheidene Berichterstattung rechtfertigen

Sogar auf Seite 1 des General Anzeigers vom 13.11.2000 kam dieses Foto:

Feierlich in sein Amt eingeführt wurde gestern Nachmittag Bernhard Gels (links) als neuer Pfarrer der katholischen St. Bonifatius-Gemeinde in Westrhauderfehn. Die Ernennungsurkunde verlas Ostfrieslands Dechant Herbert Brockschmidt (rechts).     Mehr auf  S. 13. GA-Foto: Merl

Geleitet vom ostfriesischen Dechanten Herbert Brockschmidt (rechts) und Priestern benachbarter Pfarreien, zog Pfarrer  Bernhrad Gels (3. V. r. ) in die St. Bonifatius-Kirche ein.   GA-Foto: Merl

 Künftiger Pfarrer für das ganze Overledingerland

Pastor Bernhard Gels feierlich eingeführt

Von Christian Merl (GA v. 13.11.2000)

WESTRHAUDERFEHN. Die Einführung eines neuen Pfarrers ist für eine katholische Kirchengemeinde schon deshalb etwas ganz Besonderes, weil sie  nur sehr selten stattfindet. Daher war es gestern nicht verwunderlich, dass die St. Bonifatius Kirche in Westrhauderfehn bei der feierlichen Ämtseinführung des neuen Pfarrers Bernhard Gels den Andrang der Gemeinde und überörtlicher Gäste kaum bewältigen konnte. Vor 25 Jahren hatte es bei der Einführung von Gels' Vorgänger Hermann Eilers letzmalig ein ähnliches Fest gegeben.

     Geleitet von Priestern benachbarter Pfarreien war Bernhard Gels an der Seite von Dechant Herbert Brockschmidt (Borkum) hinter den Meßdienern und Fahnenträgem der kirchlichen Vereine in das Gotteshaus eingezogen.

   Der 53-jährige neue Pastor von St. Bonifatius stammt aus Bramsche bei Lingen. Aus katholischer Sicht gilt er als  Spätberufener, denn sein Lebensweg hatte ihn zunächst in eine andere Richtung geführt. Nach dem Hauptschulabschluss absolvierte Gels zunächst eine Malerlehre, bevor er sich für acht Jahre bei der Bundeswehr als Zeitsoldat verpflichtete. Erst danach wandte er sich hauptberuflich der Kirche zu. Er ließ sich zunächst zum Gemeindereferenten ausbilden, bevor er nach zwei Studienabschnitten zum Priester geweiht wurde. Dennoch  besitzt er bereits Erfahrung in der Gemeindearbeit, zuletzt war er Pfarrer in einer Gemeinde in Bremen.

   Herbert Brockschmidt, Dechant für das katholische Dekanat Ostfriesland, verlas im Festgottesdienst gestern zunächst die Ernennungsurkunde des Bischofs von Osnabrück. Klaus-Peter Ludwig als Vorsitzender des Pfarrgemeinderates begrüßte Bernhard Gels im Namen der Gemeinde.

   Zuständig ist der neue Pfarrer von St. Bonifatius für alle Katholiken aus den Gemeinden Rhauderfehn und Ostrhauderfehn. Doch nicht von ungefähr saßen unter den Gästen auch katholische Christen aus West-overledingen.  Der dortige Pfarrer von St. Bernhard, Hermann Ritter, muss nämlich spätestens mit Erreichen des 75. Lebensjahres, also in vier Jahren abtreten. Und nach dem Ende der Amtszeit Ritters wird es in  Flachsmeer wegen des Priestermangels keinen neuen katholischen Pfarrer mehr geben. Die Pfarrei wird dann  voraussichtlich  von Bernhard Gels als Pfarrer für das ganze Overledingerland mit übernommen.

So sah ein Sonntagmorgen im April 1950 aus: Schon viele eigene Autos, aber es fuhren noch Busse zur morgendlichen Hauptmesse. (Foto: Treutler)

Altar und Ambo bestehen aus italienischem Sandstein

Von Lutz Meyer, Fotos: Torsten Lind

Aus: Fehntjer Kurier Rhauderfehn vom 31.1.1991

Rhauderfehn-Langholt (lm). - Nach rund sieben Monaten wurden die Renovierungsarbeiten in und an der katholischen Kirche St. Bonifatius mit der Einweihung, die Weihbischof Theodor Kettmann aus Osnabrück vornahm, am vergangenen Sonntag beendet. So ist der Kirchenchronik zu St. Bonifatius ein weiteres Kapitel hinzugefügt worden.

   Die Entwicklung des kirchlichen Lebens und damit die Entstehungsgeschichte der Kirche beginnt vor rund 160 Jahren. Als damals die ersten  Siedler in das heutige Einzugsgebiet der St. Bonifatius-Kirche kamen, mußte die nun bestehende Gemeinde mitsamt einem Gotteshaus noch gegründet werden. Nachdem 1769 der Ausbau eines neuen Fehns in den Ämtern Leer und Stickhausen auf dem Gebiet Westrhauderfehns erwirkt worden war, stellte sich sowohl für die evangelischen als auch für die katholischen Gläubigen die Aufgabe nach der Bildung von Pfarrgebieten.

   Der Bau einer katholischen Kirche erwies sich aber als schwierig, konnte doch zunächst kein geeignetes Grundstück gefunden werden. Der Plan, die Kirche auf der Hahnentange in der 1. Südwieke zu errichten, wurde bald wegen der Unfruchtbarkeit des Bodens aufgegeben. Außerdem wünschten sich die Gläubigen aus Langholt und Burlage einen kurzen Weg zur heiligen Messe. So übertrug die Gemeinde Langholt durch einen Geländetausch das heutige Kirchengrundstück der  Gemeinde Westrhauderfehn, da die Kirche per Erlaß auf dem neuen Fehn gebaut werden mußte.

   Dieser Geländetausch ist auch der Grund für den etwas eigenartigen  und für viele immer noch unklaren Grenzverlauf zwischen Rhauderfehn und Langholt. So konnte am 1. 12. 1831 das erste Kirchengebäude eingeweiht und dem ersten Kirchenadministrator, Joh. Ignaz Connemann, übergeben werden. Die Reste dieses Baus wurden bei der Errichtung des heutigen Pfarr- und Jugendheims 1967 entfernt. Als 1840 Johannes Brockmann die Nachfolge von Joh. Ignaz Connemann übernahm, war die Kapelle für die stetig anwachsende  Zahl der Gläubigen längst zu klein geworden. So wurde der Plan eines Kirchbaus von größerem Format gefaßt.

   Als günstig erwies sich dabei, daß der auf Pfarrgrundstücken gegrabene Ton für das  Brennen von Ziegeln und Steinen gut geeignet war, und somit diese Produkte nicht gekauft werden mußten. So "zahlten" die Kolonisten ihre Pacht an die Kirche in Steinen, Ziegeln und Holz, so daß 1852 und 1853 der Bau der Kirche mit zusätzlichen Geldern aus Spenden folgen konnte.

   Dieses Gotteshaus konnte am 28. 11. 1853 vom damaligen Weihbischof Dr. Karl Anton Lüpke aus Osnabrück konsekriert  (eingeweiht) werden. Im Jahre 1861 wurde die Einrichtung der Kirche durch eine Orgel zum Preis von 1000 Reichstalern   ergänzt. Nachdem Brockmann 1869 gestorben war und auch sein Nachfolger Pfarrer Wilhelm Bröker 1905 verstarb, erwirkte Pastor Wilhelm Middendorf am 1. 4. 1906 die Anerkennung der Pfarrgemeinde als staatliche Pfarrei. Pastor Middendorf wurde zum ersten Pfarrer ernannt.

   Als nächste Erweiterung der Kirche wurde ein neues Chor und ein Kreuzschiff angebaut. Die Einweihung folgte am 15. 6. 1906. Middendorf starb am 14.7. 1927. Dem Pfarrer Conrad Brinkmann, Nachfolger von Dechant Hermann Lüken  (Amtszeit: 1927 bis 1956), sind die große Schutzmadonna und der Neubau des Pfarrhauses zu verdanken. Nach dem Tod des allseits beliebten Seelsorgers übernahm Pastor Otto Schepper das Amt des Pfarrers. Unter seiner Führung wurde der Friedhof erweitert und das neue Pfarr- und Jugendheim gebaut, dessen Mosaik er selbst herstellte.

   Auch die Renovierung der Kirche im Jahre 1969 geschah unter seiner Amtszeit.  So wurde der Mittelgang durch zwei Seitengänge ersetzt, ein neuer Altar und die Neugestaltung des Chorraumes mit dem großen Kreuz ließ er hinzufügen.

   Sein Nachfolger wurde Günter Teuber, der  zahlreiche Neuerungen einbrachte: den Bau einer Friedhofskapelle, drei neue Glocken mitsamt einer Turmuhr, die Pflasterung der Friedhofswege und der Parkplätze, ein neuer Tabernakel, Bauvorbereitungen des Kindergartens  St. Michael und die Vorbereitung zur Anschaffung einer neuen Kirchenorgel.

   Nach der Versetzung Teubers wurde Pfarrer Hermann Eilers der verantwortliche Seelsorger in der Pfarrgemeinde St.  Bonifatius. Dieses Amt nimmt er seit 1976 ein. Zu seinen Aufgaben gehörte die Eröffnung des Kindergartens, die Erweiterung der Friedhofsanlagen, die Installation der neuen Orgel und die Renovierung der Kirche in den Jahren 1979/80.

   Doch diese Renovierung erwies sich mit zunehmender Zeit als nicht ausreichend. Schließlich wurde zehn Jahre später die gründliche und nun beendete Erneuerung der Kirche beschlossen. Die Umgestaltungsarbeiten umfaßten einen Rahmen von 1,2 Millionen Mark und lagen damit um 100 000 DM höher, als ursprünglich angenommen. Diese enormen Kosten werden zu 80 Prozent vom Bischöflichen  Generalvikariat übernommen. Das sind dann also 960 000 DM. Die restlichen 20 Prozent (240 000 DM) müssen die Gläubigen der katholischen Kirchengemeinde St. Bonifatius durch Spenden aufbringen, doch 180 000 DM sind  bereits auf die entsprechenden Konten geflossen. Das letzte Viertel dieser benötigten Gelder wird nach den immer wieder zuversichtlichen Worten von Pfarrer Hermann Eilers auch noch seinen Weg finden.

    Die Investitionen haben sich gelohnt, wie die durchweg positiven Reaktionen von den vielen Gästen der Einweihung bestätigten. Im einzelnen sehen die Veränderungen wie folgt aus:

   Der gesamte Dachstuhl, der unter einem undichten Dach zu leiden hatte, mußte saniert werden. Natürlich wurde auch das Dach vollständig erneuert. Anstelle der alten, mit Flecken übersäten Deckenvertäfelung wird die Kirchendecke nun von Stuckarbeiten und Ölmalereien auf Rigipsplatten geziert. Ferner wurde der alte traditionelle Mittelgang wiederhergestellt. Unter den Bankreihen wurde ein Eichenholzboden eingebracht, während der  Mittelgang sowie der Altar- und Chorraum mit einem Sandsteinboden versehen wurden.

   Altar und Ambo, aus italienischem Sandstein (peperino rot) gefertigt, wurden weiter in den Kirchenraum  gezogen; der Tabernakel nimmt seinen neuen Platz auf einer etwa 1,50 Meter hohen Sakramentenstele inmitten des Chorraumes ein. Die alten Kreuzwegbilder von 1850, die vielen Gläubigen sicherlich noch in Erinnerung sind,  wurden ebenfalls wieder an ihre alten Plätze und vier Kronleuchter unter die Decke gehängt - zwei im Mittelschiff und je einer in den beiden Seitenschiffen. Zu guter letzt wurden die zwei Buntglasfenster (St. Josef und St. Bonifatius) neben dem großen Kreuz eingesetzt, und die beiden Figuren St. Nikolaus und St. Bonifatius (Namenspatron der Kirche) werden noch restauriert.

   So wurde die Zeit von Juni letzten  Jahres bis Ende Januar von den Firmen voll genutzt. Es soll ebenfalls das Grün um die Kirche herum mit einer Dränage durch den Arbeitskreis Schule aus Burlage versehen werden. Aber nicht nur Firmen waren oder sind mit der Renovierung beschäftigt, sondern auch freiwillige Helfer opferten Zeit. Die Kolpingfamilie, die Frauengemeinschaft und der Pfarrgemeinderat beteiligten sich an der Arbeit. Beispiele für deren Engagement sind die  Aus- und Einräumung der Kirche oder auch die Reinigung von den Rückständen der baulichen Tätigkeiten. So konnte zumindest alles innerhalb der Kirche rechtzeitig zur Einweihung am letzten Sonntag beendet werden.