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Der Arbeitskreis machte in den zehn Jahren seines Bestehens mehrere Ausflüge:

DER GESCHICHTE AUF DER SPUR sind Archäologen der Bezirksregierung Weser-Ems in der St.-Amandus-Kirche in Aschendorf.           

ERSTE ERFAHRUNGEN im Freilegen von Fundstätten sammelte auch der Pastor der St.-Amandus- Kirchen- gemeinde in Aschendorf, Matthias Schneider (vorne), unter Anleitung des Grabungsleiters Gerhard Stahn (dahinter).

EINE GENAUE KARTOGRAPHIERUNG und Katalogisierung der Bodenschichten und Funde ist die Grundlage für die Auswertung der Grabungen. Fotos: Hinrichs (EZ v. 29.09.2001)

St. Amandus enthüllt Geheimnisse

 Kirchengeschichte in Aschendorf soll bis in das neunte Jahrhundert reichen

   Aschendorf (hjh) Vorsicht muß man walten lassen, will man den mittelalterlichen Teil der Aschendorfer St.-Amandus-Kirche betreten, denn hier haben Archäologen ihre Zelte aufgeschlagen und die Kirche in eine Grabungsstelle verwandelt. Etliche Zeichen markieren Fundstellen von historischer Bedeutung, Gräben  durchziehen  den Innenraum und insgesamt sieben Mitarbeiter suchen beharrlich nach Beweisen für die Existenz einer Kirche in der Frühphase der Christianisierung in Aschendorf.

   "Unser Ausgrabungsleiter Gerhard Stahn ist selbst schon ein Teil des Bodens geworden", berichtet Dr. Jörg Eckert, Bezirksarchäologe der Bezirksregierung Weser-Ems. Eckert benennt die Grabungen als die derzeit wichtigsten, "für die wir uns richtig ins Zeug legen". Noch bis in den November hinein würde die Archäologie dort dominieren und versuchen die Geschichte dieses Kirchenstandortes zu rekonstruieren.

   Möglich geworden waren die Arbeiten im Rahmen der Sanierung der Amandus-Kirche. Der Innenraum des mittelalterlichen Teils ist völlig ausgeräumt worden und der Boden wurde entfernt, so daß der alte Zustand wieder hergestellt werden konnte.

   "Deutliche Anzeichen gibt es dafür, dass vor der ersten urkundlich erwähnten Kirche aus dem 13. Jahrhundert an diesem Standort schon mindestens drei weitere Holzkirchen gestanden haben müssen, von denen die beiden älteren abgebrannt sind", berichtet Stahn von seinen Erkenntnissen. Das interessante daran sei, so Stahn, dass unter den Holzkirchen noch zwei weitere Zeithorizonte zu finden seien, von denen aber noch nicht zu sagen sei, ob sie von weiteren Kirchen oder von alten Siedlungen herrühren würden.

   Bei den Grabungen stößt der Archäologie-Trupp immer wieder auf Gräber, die mit größter Vorsicht behandelt werden und nur dann entfernt werden, wenn wichtige Funde davon abhängen. Anschließend werden die Bestattungen wieder im Kirchen- raum niedergelegt. "Mehrere Hundert Gräber befinden sich im Innenraum der Kirche", machte Stahn das Problem deutlich.

Die Haupttätigkeiten bei der Suche nach Fundstellen seien, so Stahn, die Arbeit mit Schaufel und Karre. Unter Scheinwerfer- licht würden einige der Mitarbeiter den losen Sand durch Siebe rieseln lassen, um so auf Relikte längst vergangener Zeit zu stoßen. Fündig geworden seien sie schon  einige Male. Darunter Münzen, ein Rosenkranz, altes Porzellan und Sargbeschläge. Allerdings finde man in Kirchen deutlich weniger Gegenstände als beispielsweise in alten Siedlungen, die ausgegraben werden. "Nach  Abschluß der Grabungen wird der Kirchenraum, der jetzt vom neueren Teil der Kirche getrennt ist, wieder aufgefüllt und mit einem neuen Boden versehen"

Auf Einladung von Heinz Schipper, Völlen, fand am 13. November 2001 eine Besichtigung der Ausgrabungenen in der St.-Amandus-Kirche in  Aschendorf des Arbeitskreises, wovon Joachim Feldkamp einige Fotos gemacht hat.

Teilgenommen haben Georg Meinders, Jhrhove, Renate und Silke Onken aus Rhaudermoor und Willi Lalk, Klostermoor.

Mit dem Rücken zur Kamera: Werner Siemer, Langholt, links daneben sein Schwager aus Idafehn, links an der Wand Heinz Schipper, Völlen, und rechts Silke und Renate Onken.

Werner Siemer, Langholt, sein Schwager aus Idafehn sowie Frieda Feldkamp, Emden und Georg Meinders, Jhrhove, betrachten ein  ausgegrabenes Skelett.

von links: Heinz Schipper, Frieda Feldkamp, Renate und Silke Onken, Georg Meinders, der Schwager und Werner Siemer.

Von der Bibliothek zum Bunkennuseum: Die Heimatforscher absolvierten in Emden ein vielfältiges Programm.  Foto: Gertrud Groeneveld (GA v.26.6.2002)

Wissenswertes über Kirchengeschichte

Heimatforscher besuchten Johannes a Lasco Bibliothek in Emden

 OBERLEDINGERLAND. Die Johannes a Lasco Bibliothek in der Großen Kirche in Emden war kürzlich das Ziel eines Ausflugs der  Mitglieder des Arbeitskreises    "Familiengeschichtliche Heimatforschung im Overledingerland".

   Die Ruine dieses  Kirchengebäudes wurde zwischen 1992 und 1995 von der evangelischreformierten Kirche zu einer wissenschaftlichen Bibliothek und Forschungsstätte zum Reformierten   Protestantismus wiederaufgebaut. Sie bildet  den Rahmen eines vielfältigen Angebots für Wissenschaft und Kultur, Kirche und Gesellschaft.

   Dort erfuhren die Overledinger Heimatforscher wissenswerte Dinge aus der ostfriesischen Kirchengeschichte. Höhepunkt einer Führung durch den wissenschaftlichen Mitarbeiter Klaas-Dieter Voß, war die Besichtigung eines Raumes mit der bibliophilen Sammlung des Kaufmanns Johann Philipp Janssen. In diesem Raum  befinden sich mehrere wertvolle Drucke des 16. Jahrhunderts, die sich die die Mitglieder des Arbeitskreises anschauen durften.

   Im Anschluß an diese interessante Besichtigung wurde auf dem  Restaurantschiff "Nautilus" im Emder Hafen zu Mittag gegessen. Danach stand ein Besuch des Emder Bunkermuseums auf dem Programm. Hier erläuterte ein Augenzeuge, wie er als Kind das Inferno der letzten Tage des  zweiten Weltkrieges in Emden miterlebt hatte. Die mit viel Liebe zum Detail zusammengetragene Ausstellung und eine Ton-Dia-Vorführung in den Räumen des Bunkers an der Ecke Holzsägerstraße/Burgstraße entließen die beeindruckten Mitglieder der Arbeitsgruppe auf den Heimweg.